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Spielen teilnahm, ohne jemals zuvor Schnee gesehen zu haben - das sind nur einige der Geschichten,
die in Atletico Short Stories nacherzählt werden. Das Theaterstück widmet sich außergewöhnlichen
Sportgrößen, die Geschichte geschrieben haben. Wie bei der Preisverleihung am 4. Oktober bekannt
gegeben wurde, ist die Inszenierung Teil des Projekts WEFAIRPLAY IM THEATER, das jedes Jahr
im Herbst in Bozen ein Theaterstück zur faszinierenden Welt des Sports auf die Bühne bringt.
Das im Jahr 2018 ins Leben gerufene Projekt beleuchtet zwölf beeindruckende Geschichten von
Sportlerinnen und Sportlern sowie den historischen Kontext, in dem ihre Leistungen und Taten
stattfanden. Es sind Geschichten von Mut, Doping, Rassismus, Politik, aber auch von Erlösung,
erfüllten Träumen und großen Siegen. Im Mittelpunkt steht der Mensch, nicht der Sportler.
Der Schauspieler Andrea Mitri entführt das Publikum in die bewegende Geschichte des australischen
Sprinters Peter Norman, der 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexiko Silber im 200-Meter-Lauf
gewann. Doch Norman wird nicht nur wegen seiner sportlichen Leistungen in Erinnerung bleiben,
sondern auch wegen seines Mutes, als er sich mit Tommie Smith und John Carlos solidarisierte. Diese
erhoben auf dem Siegerpodest die Faust in einem schwarzen Handschuh - ein weltweit bekanntes
Symbol des Protests gegen rassistische Ungerechtigkeit.
Eine andere Geschichte handelt von der DDR-Schwimmerin Kornelia Ender, die dem enormen
Druck staatlicher Propaganda und systematischem Zwangsdoping ausgesetzt war. Ihr Schicksal
offenbart den unerbittlichen Perfektionsanspruch, den ein politisches System an den Einzelnen stellen
kann. Im Mittelpunkt steht auch die rumänische Turnerin Nadia Comăneci. Als erste Athletin, die bei
den Olympischen Spielen 1976 in Montreal die legendäre Höchstwertung von 10 erreichte, zahlte sie
einen hohen Preis für die Erwartungen an ihre Unfehlbarkeit in einem rigiden und
leistungsorientierten Umfeld. Regie führt Jean Philippe Pearson, ein kanadischer Regisseur, der seit
vielen Jahren in Italien lebt.
Atletico Short Stories wird am 27. und 28. November im Theater der Oberschule Galileo Galilei in
Bozen präsentiert. Die erste Aufführung beginnt um 18 Uhr und ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die zweite Vorstellung ist ausschließlich für Schülerinnen und Schüler reserviert. Im Anschluss wird
die Sportpsychologin Daniela Cavelli anwesend sein, um die Geschichten gemeinsam mit den
Schülern zu reflektieren. Die Moderation der Veranstaltung übernimmt der Journalist Daniele
Magagnin.
ANDREA MITRI
Andrea Mitri schloss 1987 seine Ausbildung am Laboratorio 9 unter der Leitung von Barbara Nativi
und Silvano Panichi ab. Seit 1990 ist er im Improvisationstheater aktiv, das er bis heute mit seinem
Projekt FirenzeLongform sowie Auftritten in zahlreichen italienischen Theatern weiterentwickelt. Ab
2005 wandte er sich auch dem Prosatheater zu und spielte sowohl in Inszenierungen anderer Autoren
als auch in eigenen Werken, die oft den Sport zum Thema haben. Zu seinen Stücken zählen unter
anderem Fuorigioco di Rientro (inspiriert von seinen Erfahrungen als Profifußballer), Undici ragazzi
più 1, Ite Missa Est (gemeinsam geschrieben und aufgeführt mit Mauro Monni) sowie Atletico Short
Stories. Sein neuestes Werk, Kollettivo Cera Guevara (2023), ist eine Sammlung von Texten, die er
selbst verfasst und bei Poetry Slams vorgetragen hat, bei denen er 2022 das nationale Finale erreichte.
JEAN PHILIPPE PEARSON
Jean Philippe Pearson ist ein kanadischer Regisseur und Drehbuchautor, der in seiner Heimat mit
zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Seit vielen Jahren lebt er in Italien, wo er weiterhin
Drehbücher für das kanadische Fernsehen schreibt und Kurzfilme produziert. Atletico Short Stories
ist seine dritte Theaterinszenierung, nach Ite Missa Est und Undici ragazzi più 1.